AG 2192 Die grüne Fabrik

In den Bereichen Logistik, Produktion und Lieferketten ergeben sich durch die Nachhaltigkeitsziele der Circular Economy sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Tatsächlich gilt es, den Prozess bereits im Produktdesign zu beginnen und Optionen für die Circular Economy zu identifizieren.

In sich derart verändernden wirtschaftlichen Ökosystemen hat die Zusammenarbeit in dieser Arbeitsgemeinschaft das Ziel, im Austausch mit den teilnehmenden Unternehmen die Vorteile von Kostenreduzierung, verbesserter Effizienz und gesteigerter Resilienz im Kontext der Circular Economy zugänglich zu machen. Durch den Austausch sollen die Teilnehmer in die Lage versetzt werden, frühzeitig Herausforderungen und Po-tentiale in ihren Unternehmungen zu identifizieren, um so Wettbewerbsvorteile in der Circular Economy zu erlangen. Dazu untersuchen sie gemeinsam nachhaltige Lösungen und entwickeln Ideen für die Gestaltung einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft in ihren Lieferketten.

Mögliche Fragestellungen:

Die grob erfassten Herausforderungen und Chancen werfen diverse Fragen auf. Die folgende Auflistung ist nicht abschließend und stellt einige beispielhafte Fragenkomplexe dar:

• Wie können Logistikprozesse umweltfreundlicher gestaltet werden, um Emissionen und Kosten zu senken?
• Welche Möglichkeiten gibt es, Verpackungsmaterialien nachhaltiger zu gestalten?
• Welche Strategien helfen dabei, den Ressourcenverbrauch in der Produktion zu minimieren?
• Wie kann der Anteil von recycelten Materialien in Produkten erhöht werden?
• Wie lassen sich Circular-Economy-Strategien wie beispielsweise Remanufacturing umsetzen und welche Potentiale ergeben sich daraus?
• Welche Chancen bietet die Digitalisierung für eine nachhaltigere Lieferkettenplanung?
• Wie kann die Rückverfolgbarkeit von Produkten verbessert werden, um Transparenz zu gewährleisten?
• Welche Partnerschaften sind zielführend, um Kreislaufwirtschaftsprinzipien (in bestimmten Branchen) zu fördern?
• Wie kann der Lebenszyklus von Produkten verändert werden, um Abfälle zu reduzieren?
• Welche Auswirkungen haben regulatorische Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit auf das Geschäftsmodell?
• Wie kann die Nachhaltigkeit in Lieferkette überwachet und bewertet werden?
• Welche Anreize motivieren Kunden zur Rückgabe und Wiederverwendung von Produkten?
• Wie werden Mitarbeiter in nachhaltigen Praktiken und Prinzipien geschult und eingebunden?
• Welche Möglichkeiten zur Gestaltung nachhaltigerer Beschaffungsstrategien gibt es?

Die Themen der einzelnen Arbeitssitzungen legen Sie mit den Kollegen aus den anderen teilnehmenden Firmen in der Gründungssitzung fest!

Vor seiner Tätigkeit an der Wiesbaden Business School war Herr Kalverkamp Management-Berater bei der Deloitte Consulting GmbH, Strategy & Operations. Dort fungierte auch er als Experte für Circular Economy und trug zur Entwicklung des Nachhaltigkeitsangebots von Deloitte bei. Des Weiteren leitete er ein Smart-Operations-Projekt für einen deutschen Automobilzulieferer.

In seiner Post-Doc-Phase an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg konzentrierte sich Herr Kalverkamp auf Supply Chain Management in der Circular Economy, Material Flow Analysis und Ökobilanzierung / Life Cycle Assessment. Während dieser Zeit wirkte er maßgeblich an der Entwicklung eines digitalen Tools zur Vernetzung von Wirtschaftsakteuren in der Kreislaufwirtschaft mit, in Zusammenarbeit mit der ID-Impuls GmbH, was mit dem Deutschen Rohstoffeffizienzpreis 2018 ausgezeichnet wurde.

Am BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik beschäftigte er sich nicht nur mit IoT in der Logistik, sondern auch mit nachhaltigen Rohstofflieferketten in Zusammenarbeit mit der UNAP in Chile. Seine Promotion zum Dr. rer. pol. an der Carl von Ossietzky University in Oldenburg widmete sich dem Thema „Open-Loop Supply Chains in Circular Marketing Systems“.