AG 2191 Die Produktionsleitung (Vierländerregion Bodensee Spezial)

Das klassische „magische Dreieck der Produktion“, das das „Erreichen von Kosten, Qualität und Lieferterminen“ fordert, entpuppt sich in der modernen Arbeitswelt als ein komplexes System vielseitiger Anforderungen. Der Produktionsleiter sieht sich darüber hinaus beispielsweise mit folgenden Herausforderungen konfrontiert:

Kundenwünsche: Die Wünsche der Kunden gehen heutzutage über die Forderung einer kurzfristigen Lieferung und einer preiswerten und einwandfreien Ware hinaus. Sie erwarten beispielsweise eine Individualisierung der Produkte, Rückverfolgbarkeit, elektronische Prozessdaten u.v.m.

Neue Technologien/Digitalisierung: Neben der Automatisierung etablieren sich neue Möglichkeiten durch die Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Produktionsleiter müssen abwägen, welche Entwicklungen sinnvoll und effizient in Ihrer Produktion sind.

Personalmanagement: Die Anforderungen der Mitarbeiter wandeln sich in Zeiten von Home-Office, Work-Life-Balance und flexibler Arbeitszeitgestaltung. Die Aufgabe besteht darin, auf diese Wünsche einzugehen, um ein attraktiver Arbeitgeber für Talente zu sein.

Lieferantenmanagement: Krisenzeiten haben gezeigt, wie kritisch lange Lieferketten und wie wertvoll gleichzeitig stabile Lieferbeziehungen für eine reibungslose Produktion sind. Gleichzeig stehen die Produktionsleiter in der Verantwortung die Kosten zu senken.

Umweltanforderungen und gesetzliche Regelungen: Das Einhalten von Umweltanforderungen und der Wandel zu einer nachhaltigen Produktion ist heute eine gesellschaftliche Mindestanforderung. Produktionsleiter müssen Umweltauflagen und gesetzlichen Regelungen (RoHS, REACH, Lieferkettengesetz, u.v.m.) und in ihrer Produktion garantieren.

Diese Herausforderungen zeigen nur einen Ausschnitt aus dem Aufgabenspektrum und den „Spielbällen“ eines Produktionsleiters. Sie machen die Rolle anspruchsvoll, erfüllend und entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Daraus resultiert für ihn die Frage:
„Was sind moderne, praxiserprobte und erfolgreiche Lösungen?“

Lernen Sie von Experten und finden Sie heraus, wie andere Unternehmen diese Fragestellungen und Herausforderungen beantworten und welche Lösungen sie gefunden haben!

Inhalte und mögliche Themen der Arbeitsgemeinschaft:

• Digitalisierung und künstliche Intelligenz: Chancen, Möglichkeiten, Lösungen und Grenzen in der Produktion (z. B. AI, ChatGPT, Copilot)
• Flexible Arbeitszeit: Kapazitätsplanung, Arbeitszeit- und Entlohnungs-Modelle, Home-Office-Regelungen
• Führungskompetenz: Anforderungen an Führungskräfte und moderne Personalführung (z.B. Mindfull Leadership, agile Führung, Remote-Leadership)
• Change Management: Restrukturierungskompetenz entwickeln und Veränderungskultur etablieren
• Lean Production: Lean-Werkzeuge und Methoden optimal einsetzen (Shop Floor Management, SMED, 5S, TPM, Kanban …), Wertstromdesign
• Lean Administration: Verschwendung in administrativen Abläufen eliminieren (Büro-Kaizen, Value-Stream, Methodenkompetenz, Digitalisierung)
• Kostenkontrolle: Prozesskostenrechnung, Kostenrechnung 2.0
• Shopfloor-Management: Visualisierung, Kennzahlen & Steuerung, Quality-Circles
• Lieferantenmanagement: Risiken und Lösungen globaler Lieferketten (Resilienz),Kostenmanagement bei steigenden Rohstoff- und Energiekosten
• Mitarbeiterzufriedenheit: Mitarbeiter gewinnen, motivieren, Verantwortungsübernahme fördern und fordern, Krankenstand optimieren
• Verbesserungswesen (KVP): Verbesserungspotenziale entdecken, priorisierenund realisieren, Mitarbeiter einbeziehen und motivieren
• Organisationsstruktur: Flexible und agile Formen der Organisationsstruktur undder Zusammenarbeit (Reinventing Organisations, Prozessorientierung)
• Unternehmensführung: Unternehmensziele und –aktivitäten systematisch ableiten, kommunizieren und praktizieren (Hoshin Kanri, Policy Deployment)
• Werksübergreifende Produktion: Koordination eines Werksverbundes

Die Themen der einzelnen Arbeitssitzungen legen Sie mit den Kollegen aus den anderen teilnehmenden Firmen in der Gründungssitzung fest!

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnung-gen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Thomas Nad

Nach seinem Studium zum Wirtschaftsingenieur sammelte Herr Thomas Nad erste Kenntnisse in der Beratung zur Produktionsoptimierung am WZL der RWTH Aachen. Darauf aufbauend promovierte er am IAO Stuttgart zu den Themen Lean Production und Six Sigma. Anschießend sammelte Hr. Nad in über 15 Jahren Erfahrungen als Produktions- und Operations- Leiter in der Automobil-, Metall- und Elektrobranche. Dabei war er 8 Jahre bei der Firma Baumer, einem Schweizer Sensorhersteller und Swiss Lean Award Gewinner, tätig. Als Head of Operations verantwortete er den Bereich Drucksensorik. Mit seinem Beratungsunternehmen „ConLEAN“ berät Herr Nad kleine und mittelständische Schweizer Unter- nehmen in der Optimierung ihre Prozesse mittels des Lean Production Systems.